Spielplan

Mi 29.10. 20:00 All That's Left of You
Fr 31.10. 20:00 It Was Just an Accident
Sa 1.11. 20:00 It Was Just an Accident
So 2.11. 19:00 The Lodger
Stummfilmperle mit Live-Musik
Mo 3.11. 20:00 It Was Just an Accident
Mi 5.11. 20:00 It Was Just an Accident
Do 6.11. 20:00 Sorda
De Cine - mit Tapas ab 19 Uhr
Fr 7.11. 20:00 Sorda
Sa 8.11. 20:00 Sorda
So 9.11. 19:00 It Was Just an Accident
Mo 10.11. 20:00 Down by Law
Mi 12.11. 20:00 All That's Left of You
Do 13.11. 15:00 Down by Law
SeniOrient
20:00 Fuori
Serata italiana mit Apéro ab 19 h - Vorpremiere
Fr 14.11. 20:00 The Secret Agent
Sa 15.11. 20:00 The Secret Agent
So 16.11. 19:00 The Secret Agent
Mo 17.11. 20:00 Sorda
Mi 19.11. 20:00 The Secret Agent
Fr 21.11. 20:00 Franz K.
Sa 22.11. 20:00 Franz K.
So 23.11. 19:00 Das Geheimnis von Velázquez
Mo 24.11. 20:00 Franz K.
Mi 26.11. 20:00 The Secret Agent
Fr 28.11. 20:00 On vous croit
Sa 29.11. 20:00 It Was Just an Accident
So 30.11. 19:00 Ai Weiweis Turandot
Mo 1.12. 20:00 Le goût des choses
Mi 3.12. 20:00 On vous croit
Do 4.12. 17:30 L'histoire de Souleymane
KantiKino
Fr 5.12. 20:00 Des preuves d‘amour
Sa 6.12. 20:00 Des preuves d‘amour
So 7.12. 19:00 Berlinguer – La grande ambizione
Mo 8.12. 17:30 Lola rennt
KantiKino
20:00 Des preuves d‘amour
Mi 10.12. 20:00 Tereza – O Último Azul
Do 11.12. 15:00 Central Station
SeniOrient
Fr 12.12. 20:00 Das Geheimnis von Velázquez
Sa 13.12. 20:00 All Shall Be Well
So 14.12. 11:00 Elise und das vergessene Weihna…
Familienkino
19:00 Central Station
Mo 15.12. 20:00 Lola rennt
Mi 17.12. 20:00 Lady Nazca - Maria Reiche
Fr 19.12. 20:00 Franz K.
Sa 20.12. 20:00 Lady Nazca - Maria Reiche
So 21.12. 15:00 Weihnachten der Tiere
Familienkino
19:00 C'era una volta il West
Hommage Claudia Cardinale
Mo 22.12. 20:00 Ai Weiweis Turandot
Fr 26.12. 19:00 Kokuho – The Master of Kabuki
Sa 27.12. 19:00 Kokuho – The Master of Kabuki
So 28.12. 19:00 Il gattopardo
Hommage Claudia Cardinale
Mo 29.12. 20:00 Out of Africa
Hommage Robert Redford
Di 30.12. 20:00 Köln 75
Mi 31.12. 19:00 Butch Cassidy and the Sundance …
Silvesterperle
Do 1.1. 16:00 A bout de souffle
19:00 Nouvelle Vague
Fr 2.1. 20:00 Butch Cassidy and the Sundance …
Sa 3.1. 19:00 Il gattopardo
So 4.1. 19:00 Kokuho – The Master of Kabuki
Do 8.1. 15:00 Thelma & Louise
SeniOrient
Do 12.2. 15:00 Doktor Rotbart – Akahige
SeniOrient
Do 12.3. 15:00 Mes petites amoureuses
SeniOrient
Do 9.4. 15:00 Rio Bravo
SeniOrient
Do 14.5. 15:00 Das Boot ist voll
SeniOrient
Do 11.6. 15:00 Topkapi
SeniOrient
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Les Filles d'Olfa

Von Kaouther Ben Hania / Tunesien / 2023

Les Filles d’Olfa lief am Filmfestival von Cannes im Wettbewerb und wurde mit dem OEil d’or für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Kaouther Ben Hania erzählt die wahre Geschichte von Olfa, deren zwei älteste Töchter verschwunden sind. Um sich dieser Familiengeschichte und den Entwicklungen in Tunesien mit der nötigen Distanz zu nähern, lässt sie drei Schauspielerinnen auftreten und verwebt in einer meisterlich fesselnden Inszenierung Dokument und Fiktion.

In Tunesien ist die Geschichte von Olfa Hamrouni bekannt, hat die Mutter von vier Töchtern doch 2016 ihr Schicksal öffentlich gemacht. Ghofrane und Rahma hatten als Teenager Tunesien verlassen, um an der Seite des IS in Libyen zu kämpfen; die Mutter und die beiden anderen Töchter, Eya und Tayssir, blieben zurück und fragten sich: Was war geschehen? Wie war das möglich?

Kaouther Ben Hania war auf die Mutter aufmerksam geworden und wollte einen Film mit ihr drehen. Keine Reportage, die es nicht erlauben würde, «Facetten einer Persönlichkeit zu erforschen, Widersprüchen nachzugehen, Erfahrungen nachzuspüren», sagt die Filmemacherin. Es sei «die Aufgabe des Kinos, diese Zonen auszuleuchten, die Vielschichtigkeit der menschlichen Seele.» Ihr bisheriges Werk ist geprägt von Geschichten, die auf realen Vorkommnissen beruhen, und beflügelt von ihrem Bestreben, diesen mit adäquaten filmischen Ansätzen zu begegnen. In der Form eines Mockumentary betrachtet sie in Le challat de Tunis die arabische Männergesellschaft, in La Belle et la Meute den verzweifelten Versuch einer vergewaltigten jungen Frau, Gehör zu finden. In The Man Who Sold His Skin erzählt sie davon, wie ein Syrer, der nach Europa reisen möchte, dies erst schafft, nachdem er aus seinem Körper ein Kunstwerk gestalten liess.

Bei Olfa entschied sie sich, Dokument und Fiktion zu verschmelzen, Schauspielerinnen einzusetzen, um das Fehlen der beiden Töchter zu überbrücken und die Mutter in jenen Momenten zu entlasten, in denen das Berichtete ihr zu viel Schmerz bereiten würde oder sie in Klischeeverhalten aufgrund ihrer Erfahrungen mit den Medien verfallen könnte. Zum Fesselnden an diesem Film gehört, dass Kaouther Ben Hania ihr eigenes Spiel und ihre Gegenwart nicht versteckt, im Gegenteil: Sie ist als Regisseurin da und mischt mit, was den Ansatz transparent macht und gleichzeitig mit zur Leichtigkeit beiträgt, mit der die Frauen die Fragen des Frauseins in einer männlich geprägten Welt verhandeln. Sie dachte, dass sie Olfa am besten auf den Boden der Realität und zu ihren wahren Erinnerungen zurückholen konnte, indem sie «einen Dokumentarfilm über die Vorbereitungen zu einem Spielfilm drehte, der nie gedreht werden würde.»

Was wir nun zu sehen bekommen, ist ein zutiefst aufrichtiger Versuch, ein Stück Wirklichkeit mit dokumentarischen wie mit fiktiven Mitteln zu erzählen und dabei über das Erzählen selber zu sinnieren und über die Frage, was es mit uns und unserer Wahrnehmung von Wirklichkeit macht. Das ist etwas vom Anregendsten, was das Kino in Zeiten von Fake News zu bieten hat: kraftvoll, intelligent, lokal und universell in einem.

Dauer: 107 Minuten
Sprache: Arabisch/d/f
Altersfreigabe: 14
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